Donnerstag, 14. Juli 2016

Austrian Open 2016

Zum Glück haben wir dem Wetter am ersten Termin nicht über den Weg getraut und den zweiten Termin für die Austrian Open 2016 gewählt. Wir sind der DFC-Sillian. Ich selbst hab organisatorisch eigentlich fast nur „Internet“ gemacht. Was Michael, und all die anderen Mitglieder während der letzten Monate und speziell auch während der Austrian Open alles geleistet haben ist nicht mit Lob und Anerkennung aufzuwiegen. Bin froh mich selbst auch DFC-Sillianer nennen zu dürfen. Nach Donnerstagabend am Landeplatz, an dem das Bier schon kalt und das Essen schon heiß serviert wurde war ich mir sicher, dass es ein gutes Wochenende werden würde. Freitag nachdem sich 43 Piloten eingeschreiben hatten und wir am Startplatz bereits den Task in den Geräten hatten und die ersten vor dem Start rumturnten war ich mir da nicht mehr ganz sicher. Leider musste das Saftey-Komitee, bei dem ich ebenfalls Mitglied war, den Task aufgrund des starken Nord-West-Windes abbrechen. Ich bin dann noch gestartet, die Luft machte mir aber keinen Spaß. Spindler Ferdinand ist den Task trotzdem geflogen.
 
Samstagvormittag zog eine riesige Wolke übers Hochpustertal. Diese „Morning-Glory“ verdunkelte bis kurz nach Mittag alles. Wir konnten einen 80km langen Task ausschreiben und warteten alle auf das Wegziehen der Wolke. Einige mutige starteten nach Osten in den Thurntaler Graben. Der Rest wartete 10min länger und konnte normal gegen den Wind in Richtung Westen starten. Am Thurntaler ging es nur zäh nach oben. Doch über Tessenberg-Kreuz also über dem Startzylinder konnte ich Höhe gewinnen und startete nach der letzen Startzeit in den Tag. Anfangs flog ich wirr hin und her und dachte schon ans landen. Auf der Suche nach Luv flog ich sogar auf die andere Talseite. Am Retourweg fand ich dann super Thermik und startete erst nach diesen ersten Umwegen in den Task. Über den Thurntaler glitt ich schnell weiter um über den ersten Weltkriegsstellungen Höhe zu tanken. Nach ein paar Fotos von den drei Zinnen flog ich verhalten gegen den Westwind weiter.
 
An der Wende über Toblach pfiff der Wind mit 20km/h aus Nordwest. Auf einer Alm unter mir zeigte die Fahne ebenfalls in Richtung Nordwest… die nächsten Thermiken waren geprägt von lustigem Festhalten an der Basis und ängstliche Blicke auf landende Piloten. Doch nach dem Einflug in die Wende, nachdem ich endlich den Bart zentriert hatte ging es mit Rückenwind in Richtung Hochstein. Über Thruntaler, und über Anras nochmal in feiner gemütlicher, bereits abendlicher Thermik an die Basis gedreht. Vor dem Hochstein noch eine windversetzte Granate erwischt und in den Zylinder eingeflogen. 2900m = 1900m für 16km… sollte sich ausgehen… NOPE. 1km vor dem Ziel musste ich eindrehen und landen. Somit bin ich um Zeitpunkte, Ankunftspunkte usw. umgefallen… schade. Wieder einmal den Endanflug vergeigt. Den Tag gewinnt Ploner vor Majors und Ruhmer.

 
Sonntags ließ sich bereits in der Früh erkennen, dass es ein guter Tag werden sollte. Leider bummerlte es schon recht früh überall auf. Ein Task nach Südtirol und zurück zum Böses Weibl wurde ausgeschrieben. Ich startete als erster nach unsere Winddummys. 1h vor Taskbeginn konnte ich relaxed aufdrehen und über Tessenberg genüsslich meine Kreise ziehen. Bei Taskstart fand ich mich auf Startplatzhöhe wieder und hatte meine Mühe Not wieder in die Höhe zu kommen. Den etwas verpatzten Start holte ich durch schnelleres Fliegen wieder ein. Natürlich war die Spitzentruppe schon über alle Berge, doch auf einige andere konnte ich aufschließen. Als ich unter mir Pfalzen erkannte, bemerkte ich auch, dass der Wind wieder einmal gegen mich war und die Thermik ebenfalls Pause machte. Kurz darauf gab es netten Smalltalk mit 10 anderen Piloten am Landeplatz in Pfalzen.
Dank der Top Organisation wurden wir alle abgeholt und konnten während der Heimfahrt schon wieder an unserem Gössermuskl arbeiten.
Den Tag und die Austrian Open 2016 gewinnt Ruhmer Manfred, vor Ploner und Majors.